Private Equity-Investitionen weisen gegenüber zahlreichen anderen Anlagemöglichkeiten eine Besonderheit auf: Statt laufender Erträge beispielsweise durch Ausschüttungen oder Zinszahlungen realisiert der Investor erst beim Verkauf der ausserbörslichen Unternehmensbeteiligung eine Rendite. Das Investitionsmodell dreht sich also von Beginn an auch um das Ende, den sogenannten Exit. Die Ortac AG erläutert die drei geläufigsten Exit-Strategien für Private Equity-Beteiligungen.
Ortac AG: Individuelle Abwägung des besten Ausstiegsweges wichtig
Der Ausstieg aus Private Equity-Beteiligungen erfolgt für gewöhnlich nach einer Haltedauer zwischen drei und sieben Jahren. Die erwirtschaftete Rendite des Investments beruht dabei auf den Gewinnen, die im Zuge der Veräusserung der Beteiligung an dem finanzierten Unternehmen erzielt werden. Um diesen Gewinn zu realisieren, stehen dem Private Equity-Investor drei traditionelle Ausstiegswege zur Verfügung: Trade Sale, Buy Back und IPO. Die langjährige Erfahrung der Ortac AG hat gezeigt, wie wichtig in diesem Zusammenhang die Betrachtung der Besonderheiten des jeweiligen Unternehmens ist. So eignet sich der Börsengang etwa eher für Unternehmen ab einer gewissen Grössenordnung und hoher Planbarkeit der Erlöse. Andere Unternehmen haben aufgrund ihres Geschäftsmodells vielleicht eher das Potenzial, das Interesse strategischer Investoren zu wecken. Diese Eigenheiten gilt es bei der Wahl der Exit-Strategie zu berücksichtigen.
Trade Sale
Der Trade Sale ist eine der meistgenutzten Exit-Strategien für Private Equity und bezeichnet den Verkauf der Beteiligung an einen strategischen Investor. Oft handelt es sich bei diesem um ein anderes Unternehmen, das sich über den Aufkauf der Beteiligung den Zugang zu neuen Technologien oder Märkten sichern möchte. Der Verkauf an einen gewerblichen Käufer gilt vielen als der vielversprechendste Ausstiegsweg, da der Investor gegebenenfalls aus strategischen Gründen gewillt ist, einen höheren Preis zu zahlen als etwa ein Aktienkäufer an der Börse. Denn strategische Investoren versprechen sich von dem Kauf oft Synergieeffekte für das eigene Unternehmen.
IPO – der Gang an die Börse
Einer der in der Öffentlichkeit wohl bekanntesten Ausstiegswege führt über den Börsengang. Hier werden die Aktien des betreffenden Unternehmens in einem sogenannten Initial Public Offering (IPO) erstmals über die Börse angeboten. So wird aus der vormalig ausserbörslich gehandelten Private Equity öffentlich und am geregelten Markt gehandelte Public Equity. Der Private Equity-Investor kann seinen Anteil in diesem Fall als Aktien an der Börse verkaufen.
Wie die Ortac AG hervorhebt, handelt es sich beim Exit über IPO zwar um den wohl öffentlichkeitswirksamsten, nicht aber notwendigerweise profitabelsten Ausstiegsweg aus einem Private Equity-Investment. Denn Erfahrungen haben gezeigt, dass das Ergebnis eines derartigen Verkaufs in hohem Maße sowohl von der allgemeinen Börsenstimmung als auch von der Marktliquidität abhängig ist.
Zurück zum Verkäufer: Buy Back
Während bei den beiden vorherigen Exits die Beteiligung an externe Investoren veräussert wurde, bedeutet der Buy Back eine Desinvestition über den Verkauf der Anteile an den ursprünglichen Eigentümer. Ein derartiger Ausstieg wird oft bereits im Vorfeld der Private Equity-Finanzierung vereinbart, um beispielsweise bei Familienunternehmen sicherzustellen, dass zum Ende der externen Investorenbeteiligung wieder alle Anteile im Familienbesitz enden. Zu diesem Zweck wird in diesem Fall in der Regel ein Rückkaufsrecht für die veräusserten Anteile vertraglich festgeschrieben.