Versicherungen zählen zu den bedeutendsten institutionellen Investoren und prägen mit ihren Anlageentscheidungen in nicht unerheblichem Masse den Markt. Der Vermögensverwalter Goldman Sachs Asset Management (GSAM) geht daher jedes Jahr mit einer Umfrage der Stimmung unter den Investment- und Finanzmanagern der Versicherungsbranche auf den Grund. Von besonderem Interesse bei der diesjährigen Erhebung war die Frage, wie die Anlageprofis der Versicherer weltweit mit der aktuellen geopolitischen und finanzpolitischen Ungewissheit umgehen. Spannend ist aus Sicht der Ortac AG das Ergebnis, dass in diesem Umfeld renditesteigernde Strategien unter anderem durch Ausweitung der Allokationen in Private Equity besonders gefragt sind.
Inflation und Zinsen als Haupt-Anlagesorgen der Versicherer
Für den jüngsten «Goldman Sachs Insurance Asset Management Survey» wurden die Chief Investment Officers (CIOs) und Chief Financial Officers (CFOs) von 328 Versicherungsgesellschaften befragt, die zusammen über 13 Billionen US-Dollar an globalen Bilanzaktiva und damit etwa die Hälfte der weltweiten Versicherungsbranche repräsentieren. Die Antworten der elften jährlichen globalen Versicherungsumfrage liefern wertvolle Erkenntnisse über deren Bewertung des makroökonomischen Umfelds sowie zu Renditeerwartungen und künftigen Entscheidungen bezüglich Vermögensallokation und Portfoliokonstruktion.
Die unter dem Titel «Wiederkehr: Inflation, Renditen und Ungewissheit» veröffentlichte Umfrage deckt unter anderem eine gewandelte Risikoeinschätzung vonseiten der grossen Versicherer auf: Im Gegensatz zu den Vorjahren machen die steigende Inflation und die Auswirkungen auf die Geldpolitik den befragten Investment- und Finanzmanagern die meisten Sorgen. Damit hat das steigende Zinsniveau die niedrigen Renditen von der Spitze der wichtigsten makroökonomischen Anlagerisiken für die Versicherer-Portfolios verdrängt.
Ortac AG: 44 Prozent der Versicherungsgesellschaften wollen Private Equity-Allokation erhöhen
Unverändert ist hingegen der Fokus auf Renditesteigerung bei den Anlagestrategien der Versicherer. Wie bereits in den vergangenen Jahren setzen die Befragten dabei auf Private Markets als Renditetreiber für ihr Portfolio: Weltweit gaben 99 Prozent der Umfrageteilnehmer an, ihre Allokation in Privatmarktanlagen in den kommenden zwölf Monaten erhöhen oder beibehalten zu wollen.
Wie die Ortac AG hervorhebt, profitiert insbesondere eine Assetklasse von diesem anhaltenden Interesse am Privatmarkt: Private Equity steht an der Spitze der Anlageklassen, in denen die Versicherer sich künftig stärker engagieren wollen. Immerhin 44 Prozent der Befragten planen, ihre Allokation in Private Equity in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen.
Zu verdanken hat das private Beteiligungskapital diese Popularität aus Sicht der Ortac AG insbesondere den hohen Renditeerwartungen der Investment- und Finanzmanager: 32 Prozent der Umfrageteilnehmer nannten Private Equity als erste Wahl unter den Anlageklassen, von denen sie in den nächsten zwölf Monaten die höchsten Gesamtrenditen erwarteten, 58 Prozent stuften das private Beteiligungskapital unter den Top 3 der bestperformenden Assets ein. Damit steht Private Equity zum dritten Mal in Folge unter den ersten drei im Renditeranking der Versicherungsbranche.