Gute Aussichten für den Schweizer Markt für Fusionen und Übernahmen: Der M&A-Index von Oaklins Switzerland zeigt nach einem ersten Anstieg im Januar 2021 einen weiteren deutlichen Stimmungsaufschwung und hat damit ein neues Allzeithoch erreicht. So lässt der M&A-Outlook für 2022 eine Rekordanzahl an Transaktionen erwarten. Dabei spielt auch Private Equity-Kapital eine entscheidende Rolle. Die Ortac AG erläutert einige der zentralen Aspekte der Erhebung.
Positivstimmung beflügelt den Markt
Der M&A-Outlook des Unternehmensberaters Oaklins dient als eine Art Stimmungsbarometer für den Schweizer Markt für Fusionen und Übernahmen: Über eine Erhebung unter rund hundert M&A-Experten und mit den M&A-Aktivitäten der befragten Unternehmen befassten Führungskräften wird der sogenannte M&A-Index ermittelt. Dieser bildet die von den Entscheidungsträgern erwartete Entwicklung der Transaktionsaktivitäten mit Schweizer Beteiligung in den kommenden zwölf Monaten ab. Dabei werden sowohl börsenkotierte Firmen als auch kleine und mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen in die Umfrage einbezogen. Wie die Ortac AG hervorhebt, zeigt der aktuelle M&A-Index mit dem höchsten bisher gemessenen Wert einen enormen, branchenübergreifenden Optimismus und Tatendrang in Sachen Unternehmensfusionen und -übernahmen.
Der Index setzt sich dabei aus den Umfrageergebnissen in drei Themenbereichen zusammen, die sich Erfahrungen zufolge als wichtige Treiber und Indikatoren des künftigen M&A-Geschehens erwiesen haben. Abgefragt werden die «Zuversicht» in die wirtschaftliche Entwicklung im Allgemeinen und in der Schweiz im Besonderen, die Möglichkeiten der «Finanzierung» sowie der «Fokus», also der Stellenwert, den das Thema M&A in der Unternehmensstrategie einnimmt. In allen diesen Kategorien erreichte der Stimmungsindex hohe, wenn nicht sogar Höchstwerte.
Steigende Transaktionszahlen lassen Rekordjahr erwarten
Die Ortac AG hebt dabei eine entscheidende Erkenntnis des M&A-Ausblicks hervor, die sich zum Teil aus den Erfahrungen der Pandemie ergibt: Nach den Belastungen des ersten Coronajahres haben M&A-Aktivitäten in den Unternehmen wieder stark an Bedeutung gewonnen. Viele Betriebe, in denen strategische Themen vorübergehend zugunsten der Bewältigung der pandemiebedingten Herausforderungen hintangestellt werden mussten, haben nunmehr erneut die Ressourcen, um sich auf ihre langfristigen Ziele zu konzentrieren und ihre M&A-Aktivitäten wieder voranzutreiben. Dieser wiedererstarkte «Fokus» auf M&A-Themen dürfte in absehbarer Zukunft die Anzahl der Transaktionen steigen lassen, zumal ein deutlicher Nachholeffekt feststellbar ist. Denn Deals, die in den vergangenen Jahren aufgeschoben oder unterbrochen wurden, strömen nunmehr verstärkt auf den Markt oder kommen zum Abschluss. Zusätzlich gestützt wird die Erwartung hoher Transaktionszahlen durch die äusserst positive Beurteilung des Finanzierungsumfeldes und der wirtschaftlichen Entwicklung in der Schweiz vonseiten der Befragten. Im Zusammenspiel mit der bereits stattgefundenen Erholung des Marktes lässt der Index die Studienbetreiber somit für 2022 mit einem M&A-Rekordjahr rechnen.
Hohe Private Equity-Aktivität
Besonders betonen möchte die Ortac AG die Bedeutung von Private Equity im Rahmen des sich andeutenden Allzeithochs am Schweizer M&A-Markt. Die flüssigen Mittel in der PE-Branche befinden sich auf einem Höchststand, was den Anlagedruck entsprechend erhöht. Zahlreiche Private Equity-Unternehmen sind daher besonders aktiv auf der Suche nach passenden Zielunternehmen. Gepaart mit dem durch den Investitionsstau vergangener Jahre aufgebauten Nachholbedarf zeichnet sich daher auch bei den Private Equity-Aktivitäten ein deutlicher Anstieg ab.