ORTAC AG – DER OFFIZIELLE BLOG

Studie zeigt zunehmendes Engagement von Private Equity in Carve-outs – doch was ist das?

In einem gemeinsamen Bericht haben der American Investment Council (AIC) und der auf Privatmarktanlagen spezialisierte Datendienstleister PitchBook in diesen Tagen eine interessante Entwicklung in der Private-Equity-Branche aufgedeckt: PE-Anleger investieren zunehmend in Carve-outs – und hauchen aus Sicht der Studienbetreiber so einer ganzen Generation von unterfinanzierten und falsch ausgerichteten Unternehmen und Geschäftsbereichen neues Leben ein. Insgesamt flossen 2021 119 Milliarden Dollar an privatem Beteiligungskapital in rund 600 derartige, in grössere Konzerne eingebettete und von der Hauptgesellschaft oft stiefmütterlich behandelte Unternehmensbereiche in Amerika. Nach Einschätzung des AIC haben Private-Equity-Investoren so einer beachtlichen Anzahl von vielversprechenden Unternehmen zu Eigenständigkeit und Wachstum verholfen und im Zuge dessen nicht zuletzt auch viele Arbeitsplätze gerettet. Doch was genau sind «Carve-outs» eigentlich? Die Ortac AG erklärt diesen Begriff und seine Bedeutung für Private-Equity-Transaktionen.

Carve-out: Wenn Unternehmen sich von Geschäftsfeldern trennen

Bei einem Carve-out – zu Deutsch „Herausschnitzen“ oder „-schneiden“ – handelt sich um die Ausgliederung eines Unternehmensteils in eine rechtlich und operativ eigenständige Einheit. Carve-outs werden oft in Vorbereitung für einen Verkauf getätigt, können aber auch beispielsweise zum Zweck einer Reorganisation der betreffenden Unternehmensbereiche genutzt werden. Bei den abgespaltenen Unternehmensteilen handelt es sich oft um Geschäftsbereiche, deren Tätigkeit nichts oder nur wenig mit dem Kerngeschäft des Unternehmens zu tun hat, die strategisch nicht mehr wichtig erscheinen oder die bislang nicht die gewünschte Leistung erbracht haben. Mit einem Verkauf ist oft der Wunsch verbunden, sich wieder auf das eigentliche Hauptgeschäft zu konzentrieren und den Mutterkonzern durch die Einbringung der Erlöse aus dem Verkauf des ausgegliederten Unternehmensbereiches zu stärken.

Eine besondere Variante des Carve-outs besteht in dem sogenannten «Equity Carve-out». Hier werden Unternehmensteile über einen Initial Public Offering (IPO) an der Börse veräussert. Die Besonderheit: Der Mutterkonzern bleibt bei einem Equity Carve-out für gewöhnlich Mehrheitseigentümer an der Tochtergesellschaft und behält damit die Kontrolle über den abgespaltenen Unternehmensbereich.

Ortac AG: Carve-out-Transaktionen beliebte Private-Equity-Strategie

Neben der Übernahme beispielsweise durch einen strategischen Investor oder der Veräusserung über einen Börsengang bietet sich bei einem Carve-out der Verkauf an Private-Equity-Investoren geradezu an. Carve-out-Geschäfte sind eine zunehmend beliebte Akquisitionsstrategie für Finanzinvestoren, bieten sie doch die Gelegenheit, das Potenzial eines unterbewerteten, vom Mutterkonzern bislang vielleicht vernachlässigten oder schlecht gemanagten Geschäftsbereichs zu heben. Ziel ist es, Leistung und Wirtschaftlichkeit und damit den Wert der nunmehr eigenständigen Unternehmenseinheit über die Haltezeit des Investments zu steigern, um nach einigen Jahren und entsprechendem Wachstum wieder auszusteigen und dabei den Kapitaleinsatz zu vervielfachen.

Wie die Ortac AG hervorhebt, können sich Carve-outs so für beide Seiten als vorteilhaft erweisen. Sie eröffnen Unternehmen die Möglichkeit, sich von einem Geschäftsfeld zu trennen, das nicht mehr zu ihrer Strategie gehört oder nicht die angestrebte Rentabilität gezeigt hat. Für Private-Equity-Investoren gehen Carve-out-Transaktionen langjährigen Erfahrungen zufolge wiederum mit der Aussicht auf überdurchschnittliche Renditen einher.

ORTAC AG - DER OFFIZIELLE BLOG
Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner