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Eingetrübte Finanzlage hat europäischen Private-Equity-Markt eingeholt – doch bei der Mittelbeschaffung könnte 2023 das Vorjahr übertreffen

Privatmarktanlagen stehen in dem Ruf, weniger volatil zu sein als öffentlich gehandelte Vermögenswerte. Diesem Ruf sind Private Equity & Co. im zuletzt turbulenten Marktumfeld erneut gerecht geworden, denn die privaten Märkte haben sich deutlich länger als die öffentlichen den jüngsten Belastungen der Wirtschaft widersetzen können. Doch die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die eingetrübten Konjunkturaussichten konnten nicht dauerhaft spurlos an den privaten Anlageklassen vorbeigehen. Wie der jüngste Überblick über den europäischen Private-Equity-Markt aus dem Hause PitchBook zeigt, haben im ersten Quartal 2023 erste Wolken einen Schatten in Form eines um gut acht Prozent geschrumpften Transaktionswerts auf das PE-Geschäft des Kontinents geworfen. Doch gleichzeitig zeigt sich bei der Zahl der Deals und der Mittelbeschaffung ein deutlicher Silberstreif am Horizont. Die Ortac AG schlüsselt die Ergebnisse auf.

Leichte Rückgänge gegenüber dem Vorquartal

Dass der europäische Private-Equity-Markt Anfang 2023 endgültig vom ungünstigen Finanzumfeld eingeholt wurde, zeigt sich in einer merklichen Verlangsamung der Geschäfte in den ersten drei Monaten des Jahres. Nachdem die PE-Aktivitäten in Europa im 2. Quartal 2022 ihren Höhepunkt erreicht hatten, flachten sie im 1. Quartal 2023 weiter ab. Gegenüber dem Vorquartal ging der Transaktionswert um 8,7 Prozent zurück. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal bedeutete das Transaktionsvolumen in Höhe von 182,8 Milliarden Euro jedoch einen Anstieg von 6,8 Prozent.

Wie die Ortac AG hervorhebt, fiel der Rückgang bei der Anzahl der Deals merklich geringer aus: Mit insgesamt 1.932 Abschlüssen sank die Zahl der Private-Equity-Abschlüsse im 1. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 3,8 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresquartal kamen die Vierteljahreszahlen jedoch einem Anstieg von 6,1 Prozent gleich.

Die vergleichsweise stabile Dealanzahl bei einem merklich stärkeren Rückgang des Transaktionsvolumen erklären die PitchBook-Analysten mit einer Besonderheit beim aktuellen Private-Equity-Geschäft in Europa: Da das gestiegene Zinsniveau die Finanzierung grosser Transaktionen erschwert, sind derzeit kleinere Unternehmen, die im Zuge von Add-on-Akquisitionen zu attraktiven Preisen erworben werden können, deutlich beliebter als millionenschwere Deals. So machten Add-on-Transaktionen im ersten Quartal 59,8 Prozent der Abschlüsse aus, während Plattforminvestitionen lediglich auf einen Anteil von 22,6 Prozent kamen.

Ortac AG: Aufwärtstrend beim eingeworbenen Kapital

Was die eingeworbenen Mittel in der Private-Equity-Branche angeht, sehen die Quartalszahlen sogar noch besser aus: Dank einer merklichen Belebung erreichte das eingeworbene Kapital im 1. Quartal 2023 eine Summe von 26,4 Milliarden Euro. Damit ist die Branche auf dem besten Wege, das Jahr 2022 bei der Mittelbeschaffung zu übertreffen. Die Studienbetreiber werten dies als einen deutlichen Vertrauensbeweis für die privaten Märkte in Europa.

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