Privatmarktanlagen gewinnen auch bei Vermögensverwaltern zunehmend mehr an Bedeutung. Zahlen von Schroders zufolge hatten im Jahr 2021 beispielsweise vier von fünf britischen Vermögensverwaltern einen Teil der Kundengelder in nicht börsengehandelte Vermögenswerte investiert. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von der Suche nach höheren Renditen und besserer Diversifikation bis hin zur Reaktion auf die abnehmende Anzahl börsenkotierter Unternehmen. Die Ortac AG geht dem Trend auf den Grund.
Vorzüge von Privatmarktinvestitionen
Private Assets können vor allem aus Renditegesichtspunkten eine attraktive Anlageoption sein, da sie über längere Anlagehorizonte in der Regel besser abschneiden als herkömmliche Anlageformen wie börsenkotierte Aktien und Anleihen. Darüber hinaus weisen Privatmarktanlagen eine geringe Korrelation zu den öffentlichen Märkten auf, was bedeutet, dass sie sich unabhängig von grundsätzlichen Finanzmarkttrends entwickeln.
Auch untereinander korrelieren die verschiedenen privaten Anlageklassen oft wenig. Einen Mix verschiedener privater Vermögenswerte wie beispielsweise Private Equity oder Private Debt in die Anlagestrategie zu integrieren kann also einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Portfolio zu diversifizieren und das Gesamtrisiko zu reduzieren. Nicht zuletzt haben Anleger mit ihren Investments auch die Möglichkeit, gesellschaftliche und technologische Innovation zu unterstützen. Denn wie die Ortac AG erläutert, sind innovative Unternehmen, die wichtige Veränderung wie die Energiewende oder auch Neuerungen in der Medizin vorantreiben, oft auf private Kapitalgeber angewiesen.
Spielraum für weiteres Wachstum
Trotz der Vorteile der privaten Märkte bleibt ihr Anteil an den Kundenportfolios der Vermögensverwalter oft verhältnismässig klein. So machten Privatmarktanlagen bei britischen Vertretern der Branche laut Investment Association im Jahr 2021 im Schnitt gerade einmal 5 Prozent der betreuten Gelder aus. Auch wenn bereits eine Mehrheit der Vermögensverwalter ihren Kunden private Anlageklassen wie Private Equity anbietet, ist hier also noch reichlich Luft nach oben. Institutionelle Anleger hingegen sind bei der Integration privater Assets schon viel weiter, Daten von Schroder zufolge hatten sie in demselben Zeitraum immerhin 14 Prozent ihres Anlagevermögens in die Privatmärkte investiert.
Investitionsmöglichkeiten an den öffentlichen Märkten schrumpfen
Wie die Ortac AG hervorhebt, bieten die privaten Märkte neben den offensichtlichen Rendite- und Diversifikationsvorteilen noch einen entscheidenden weiteren Pluspunkt: ihre Vielfalt. Denn die Investitionsmöglichkeiten an den öffentlichen Märkten schrumpfen, da die Zahl der börsennotierten Unternehmen weltweit bereits seit Jahren stark rückläufig ist. Während beispielsweise 1996 an der Londoner Börse noch mehr als 2.700 Unternehmen gelistet waren, gab es Ende 2022 nicht mehr als 1.100 – ein Rückgang von 60 Prozent. Seit den 1960er Jahren ist die Zahl der Listings in Grossbritannien um fast 75 gesunken. In anderen Ländern sieht die Situation ähnlich aus, so haben sich in Deutschland seit 2007 mehr als 40 Prozent der früher öffentlich gehandelten Unternehmen von den Börsen zurückgezogen.
Das bedeutet, dass der Aktienmarkt einen zunehmend kleinen Bereich der vielfältigen Unternehmenslandschaft abdeckt. In immer mehr Unternehmen lässt sich also ausschliesslich über den Weg der privaten Märkte investieren.