ORTAC AG – DER OFFIZIELLE BLOG

Enorme Kapitalbestände von Private-Equity-Investoren beflügeln den M&A-Markt und halten die Zahl der Transaktionen stabil

Der globale M&A-Markt läuft derzeit nicht mehr ganz so flott wie im Rekordjahr 2021. Dies schlug sich auch im zweiten Quartal 2023 in einem weiter gesunkenen Transaktionsvolumen nieder. Doch was die Anzahl der weltweiten Fusionen und Übernahmen angeht, zeigte sich ein gegenläufiger Trend, der nicht zuletzt Private-Equity-Kapital zu verdanken ist. Die Ortac AG wirft einen Blick auf den Einfluss von Private-Equity-Investoren auf das weltweite M&A-Geschehen.

Hohe Zinsen und große Kapitalreserven wirken in gegenläufige Richtungen

Der Wert der weltweiten Fusionen und Übernahmen ging im zweiten Quartal 2023 weiter zurück: Dem «Global M&A Report» von PitchBook zufolge sank das Transaktionsvolumen für den Dreimonatszeitraum auf 873,4 Milliarden US-Dollar. Dies bedeutet nicht nur einen Rückgang von 6,5 Prozent gegenüber dem ersten Quartal, sondern macht Q2 auch zu einem der schwächsten Quartale seit den pandemiebedingten Einbußen im zweiten Quartal 2020. Im bisherigen Jahresverlauf ist der Transaktionswert somit um 33,7 Prozent gesunken. Der im vierten Quartal 2021 aufgestellte Höchstwert rückt damit in immer weitere Ferne, der Abstand zu dem Rekordquartal beträgt nunmehr 41,9 Prozent.

Ganz anders sieht die Situation bei der Zahl der angekündigten oder abgeschlossenen Transaktionen aus. Diese ist aufs Jahr gesehen nahezu unverändert geblieben und hat auch die Rekorde aus dem Jahr 2021 keineswegs aus dem Blick verloren: Die aktuellen Quartalszahlen liegen gerade einmal um 13,8 Prozent unter dem Höchststand aus dem vierten Quartal 2021.

Diese Diskrepanz zwischen sinkendem Transaktionsvolumen und stabilen Abschlusszahlen ist laut PitchBook auf zwei gegensätzlich wirkende Einflussfaktoren zurückzuführen: Auf der einen Seite stehen die gestiegenen Zinsen, die den Zugang zu Krediten erschweren und die Finanzierungskosten in die Höhe treiben und so einen Trend zu kleineren Transaktionen nach sich ziehen. Während dies den Gesamtwert der M&A-Geschäfte nach unten zieht, wirkt eine andere Kraft stabilisierend auf die Zahl der Abschlüsse: Die enormen Kapitalbestände in Unternehmen und vor allem bei Private-Equity-Investoren haben entscheidend dazu beigetragen, die Anzahl der M&A-Transaktionen nahezu auf dem Vorjahresniveau zu halten. Die Ortac AG erklärt das Phänomen des sogenannten «Dry Powders» in der Private-Equity-Branche.

33,5 Prozent aller M&A-Transaktionen entfallen auf PE-Investoren

Wie die Ortac AG erläutert, findet die Bezeichnung «Dry Powder» im Finanzwesen im Allgemeinen und in der Private-Equity-Branche im Besonderen Anwendung. Der Begriff beschreibt Kapital, das bereits von den Anlegern eingesammelt, aber noch nicht eingesetzt wurde. Da diese Investorengelder unter der Prämisse in die PE-Fonds eingezahlt wurden, dass mit ihnen Private-Equity-Beteiligungen an interessanten Unternehmen gekauft werden, müssen innerhalb eines gewissen Zeitraumes entsprechende Zielunternehmen gefunden werden. Und hier haben sich erneut gewaltige Kapitalreserven angesammelt: 1,35 Billionen Dollar stehen derzeit für künftige Investments bereits. Damit liegt die Summe der bereits eingeworbenen, aber noch nicht investierten Anlegergelder in der Private-Equity-Branche lediglich 9,7 Prozent unter ihrem Allzeithoch.

Dieses üppige Finanzpolster haben Private-Equity-Firmen 2023 bereits ausgiebig für Fusionen und Übernahmen eingesetzt und damit eine festigende Wirkung auf das M&A-Geschäft ausgeübt: Bis zur Mitte des Jahres zeichneten Private-Equity-Investoren für gut ein Drittel aller weltweiten Fusionen und Übernahmen verantwortlich.

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