Was halten institutionelle Grossanleger von alternativen Anlagen und wo sehen sie die grössten Chancen? Dieser Frage geht Preqin regelmässig über seine Anlegerumfragen nach. Mit dem aktuellen «Investor Outlook: Alternative Assets» hat der Datendienstleister die Anlegerstimmung für das zweite Halbjahr 2023 verfolgt. Mit einem eindeutigen Ergebnis: Institutionelle Investoren weltweit integrieren in zunehmendem Masse Privatmarktallokationen in ihre Portfolios, um sich gegen die anhaltende Unsicherheit abzusichern. Die Ortac AG fasst die Ergebnisse zusammen und zeigt auf, welche zentrale Rolle Private Equity in den Plänen der Grossanleger spielt.
Mehr als ein Viertel der Anleger will Privatmarktallokationen erhöhen
Für den Bericht von Preqin wurden insgesamt 178 institutionelle Investoren aus aller Welt befragt, die zusammen für ein geschätztes Vermögen von mehr als 10 Billionen US-Dollar verantwortlich sind. Deren Antworten zeigen: Obwohl manche erste positive Anzeichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung sehen und 26 Prozent der befragten Anleger an eine beginnende Erholung der öffentlichen Aktienmärkte glauben, ist mit 81 Prozent doch die absolute Mehrheit davon überzeugt, dass wir uns derzeit mitten in einem Abschwung befinden oder uns der Talsohle des Marktzyklus nähern. Diesem eher verhaltenen Ausblick lassen die Anleger entsprechende Taten folgen – und setzen auf alternative Investments, um für die weiterhin unsicheren Zeiten vorzusorgen: 26 Prozent der institutionellen Investoren wollen ihre Allokationen in den nächsten 12 Monaten ausweiten, lediglich 5 Prozent der Befragten haben vor, ihre Privatmarktinvestments herunterzuschrauben.
Private Equity dürfte noch mehr Kapital anziehen
Der «Investor Outlook» von Preqin zeigt auch, wie weit verbreitet Privatmarktinvestments unter institutionellen Investoren sind: 80 Prozent der Befragten gaben an, in mindestens eine alternative Anlageklasse investiert zu sein, während 39 Prozent sogar in drei oder mehr Klassen allokieren.
Wie die Ortac AG hervorhebt, hat sich dabei eine Anlageklasse eindeutig als die beliebteste hervorgetan: Fast zwei Drittel der befragten Anleger (63 Prozent) halten Private-Equity-Investments in ihren Portfolios. Und diese Spitzenposition dürften die privaten Kapitalbeteiligungen in der nahen Zukunft nur noch weiter ausbauen, denn mehr als ein Drittel der Befragten (34 Prozent) hat vor, in den nächsten 12 Monaten mehr Kapital für die Assetklasse bereitzustellen. Die meisten wollen damit nicht allzu lange warten: 84 Prozent der Erhöhungswilligen planen, die Aufstockung noch vor Ende 2023 vorzunehmen.
Die zweitbeliebteste private Anlageklasse für die nächsten 12 Monate sind Infrastruktur-Investments: 41 Prozent der befragten Anleger gehen davon aus, dass sie ihre Allokationen in die Assetklasse in den kommenden Monaten erhöhen werden.
Erhöhungen trotz Renditeskepsis
Die Ausweitung ihres Private-Equity-Engagements planen die Investoren übrigens, obwohl ihre kurzfristigen Renditeerwartungen eher zurückhaltend sind. 53 Prozent der Befragten halten Private Equity derzeit für überbewertet und 25 Prozent erwarten für das kommende Jahr eine niedrigere Rendite als in vergangenen 12 Monaten. Dass die Anleger trotzdem ihre Private-Equity-Investments erhöhen möchten, spricht nach Auffassung der Ortac AG für die positiven Erfahrungen aus der Vergangenheit, die eine auf lange Sicht überlegene Performance der Anlageklasse belegen.