Der europäischen Private-Equity-Branche ist es im vergangenen Jahr fast gelungen, bei der Mittelbeschaffung das im Jahr 2021 aufgestellte Allzeithoch zu erreichen: Insgesamt wurden 2023 in Europa 117 PE-Fonds geschlossen, die zusammen fast 118 Milliarden Euro einnahmen. Aber es war ein Jahr der merklich unterschiedlichen Erfahrungen zwischen grossen und kleinen Fonds, denn ein Grossteil des eingeworbenen Kapitals floss in die Kassen einiger weniger Mega-Fonds. Die Ortac AG wirft einen Blick auf die PitchBook-Zahlen.
Eingeworbene Mittel nahe dem Allzeithoch aus 2021
117,8 Milliarden Euro an Investorengeldern haben europäische Private-Equity-Fonds im vergangenen Jahr eingeworben. Damit wurde der Rekord aus dem Jahr 2021 nur knapp verfehlt, in dem Ausnahmejahr konnte die Branche 118,7 Milliarden Euro einsammeln. Im Vergleich dazu belief sich das Fundraising 2022 auf 81,3 Milliarden Euro, die Einnahmen aus 2023 entsprechen also einem Anstieg von 44,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Da die Datenerfassung zur Mittelbeschaffung des vergangenen Jahres noch nicht abgeschlossen ist, dürfte die Gesamtsumme für 2023 noch steigen.
Lediglich fünf Fonds vereinten mehr als die Hälfte des eingeworbenen Kapitals auf sich
Die Besonderheit im vergangenen Jahr lag in der Verteilung der Investorengelder: Die Gesamtsumme wurde von lediglich 117 Fonds eingeworben, was die niedrigste jährliche Fondsanzahl in der Region seit mehr als zehn Jahren darstellt. Darüber hinaus beherrschten 2023 die Megafonds den europäischen PE-Markt: 54 Prozent des in der Region aufgebrachten Kapitals entfielen auf die fünf grössten Fonds. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2021 verteilten sich die 118,7 Milliarden Euro an eingeworbenen Mitteln auf 270 Fonds. Wie die PitchBook-Analysten erläutern, hatten es kleinere und weniger etablierte Fonds im vergangenen Jahr schwer, sich gegen diese Marktdominanz der Mega-Fonds durchzusetzen. Wenn sich die Marktbedingungen nicht entscheidend ändern, rechnen die Privatmarktexperten damit, dass sich die Bündelung des Kapitals bei einigen wenigen grossen Fonds im laufenden Jahr nicht nur fortsetzen, sondern wahrscheinlich sogar verschärfen wird.
Bei der Ortac AG haben Anleger die Chance, Private-Equity-Direktbeteiligungen an interessanten Schweizer Unternehmen zu erwerben. Über eine Marktkonzentration, wie sie im vergangenen Jahr bei Private-Equity-Fonds in Europa zu beobachten waren, müssen sich die Kunden des Finanzvermittlers demnach keine Sorgen machen.
Die Hälfte der grössten Fonds stammt aus Grossbritannien
Bei den zehn grössten Private-Equity-Fonds des Jahres 2023 handelte es sich ausnahmslos um Buyout-Fonds. Die Hälfte dieser Top Ten hat ihren Sitz im Vereinigten Königreich, jeweils zwei sind in Frankreich und Luxemburg beheimatet und einer in den Niederlanden. Obwohl im Jahr 2022 gleich drei der grössten Fondsabschlüsse in der Region auf schwedische Fonds entfielen, waren sie im Jahr 2023 nicht auf den ersten zehn Plätzen vertreten.