Private Equity im Gesundheitswesen hat sich historisch zumeist besser entwickelt als in anderen Sektoren und ist daher auch für die Ortac AG ein wichtiger Tätigkeitsschwerpunkt bei der Vermittlung von Private-Equity-Beteiligungen. In den vergangenen zehn Jahren wurden die Geschäfte vor allem durch das langanhaltende Niedrigzinsniveau und die dadurch preiswerten Kredite angetrieben. Die infolge der seit 2021 rasant gestiegenen Inflation eingeleitete Zinswende hat diesen nahezu idealen Finanzierungsbedingungen einen Riegel vorgeschoben. 2023 stand der Private-Equity-Markt in entscheidendem Masse unter dem Einfluss nicht nur der gestiegenen Zinsen, sondern auch der noch immer hohen Inflation sowie anhaltendenden geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Dieses angespannte Umfeld ging auch am Private-Equity-Geschäft im Gesundheitswesen nicht spurlos vorbei. Doch obwohl der Gesamtwert der PE-Transaktionen im Healthcare-Sektor 2023 zurückging, bewegte er sich auf demselben Niveau wie vor dem pandemiebedingten Aufschwung der letzten Jahre. Und der «Global Healthcare Private Equity Report 2024» von Bain & Company sieht der Entwicklung im Jahr 2024 optimistisch entgegen. Die Ortac AG fasst die wichtigsten Ergebnisse des Berichts zusammen.
Biopharma machte 2023 den grössten Anteil der Healthcare-Transaktionswerts aus
Ungeachtet der makroökonomischen Herausforderungen haben Buyouts im Gesundheitswesen auch 2023 ihren Status als Schlüsselbereich des Private-Equity-Geschäfts beweisen können: Trotz höherer globaler Zinssätze, anhaltendem Inflationsdruck und allgemeiner geopolitischer Unsicherheit machten Übernahmen im Gesundheitssektor 15 Prozent der Private-Equity-Deals weltweit aus. Dabei zeichnete sich ein länderübergreifender Trend ab: Mit 48 Prozent entfiel der bei weitem grösste Anteil des weltweiten Handelsvolumens auf Abschlüsse im Bereich Biopharma und damit verwandten Dienstleistungen wie Auftragsforschungsinstitute und Auftragsentwicklungs- und -herstellungsunternehmen.
Weniger Megadeals, mehr kleinere Abschlüsse
Über den Jahresverlauf kam es im Gesundheitswesen zu sechs PE-Transaktionen im Wert von über zwei Milliarden US-Dollar. Ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vorjahren: 2022 wurden 13 derartige Megadeals abgeschlossen, 2021 sogar 14. Im Gegensatz dazu verliefen die Geschäfte bei kleinen und mittelgrossen Transaktionen deutlich reger: Bei Übernahmen in der Grössenordnung bis zwei Milliarden Dollar kam es zu rund 375 Abschlüssen.
Investitionen im Gesundheitssektor bleiben für Anleger attraktiv
Die meisten Private-Equity-Geschäfte im Gesundheitswesen werden nach wie vor in Nordamerika getätigt: Der Wert der dort angekündigten Transaktionen summierte sich 2023 auf rund 29 Milliarden US-Dollar, wobei 25 Prozent der Abschlüsse und 54 Prozent des Transaktionsvolumens auf Biopharma entfielen.
In Europa hingegen sank der Wert der angekündigten Private-Equity-Abschlüsse 2023 auf 14 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von rund 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem das Transaktionsvolumen noch 25 Milliarden Dollar betrug.
Trotz des im vergangenen Jahr infolge der hartnäckigen Inflation und der angespannten Lage auf den Kreditmärkten etwas gedämpften Geschäfts haben die Autoren des Berichts Wachstumssignale auf dem Private-Equity-Markt im Gesundheitswesen ausgemacht. Aus diesem Grund sieht man bei Bain & Company Grund für Optimismus, was die Zukunft von Investitionen im Gesundheitssektor angeht. Eine Einschätzung, der sich auch die Ortac AG uneingeschränkt anschliesst.