Family Offices sind eine besondere Art von Vermögensverwaltern: Die Institutionen haben sich auf das bankenunabhängige Management privater Grossvermögen spezialisiert. Um für ihre wohlhabenden Kunden die bestmöglichen Renditen zu erzielen, setzen die Anlageprofis schon seit geraumer Zeit auf alternative Investments. Einer aktuellen Umfrage der Investmentgesellschaft KKR zufolge wird die Illiquiditätsprämie, die alternative Anlagen bieten, Family Offices auch im Jahr 2024 vermehrt dazu bewegen, in Private Equity, Private Debt und Co. zu investieren. Im aktuellen Blogbeitrag geht die Ortac AG auf einige der interessantesten Ergebnisse der Studie ein.
28 Prozent der Family Offices wollen Private-Equity-Allokationen ausweiten
In seinem «Family Capital Survey» befragt KKR jedes Jahr die für die Festlegung der Anlagestrategie von führenden globalen Family Offices verantwortlichen Chief Investment Officer (CIO). Für die jüngste Ausgabe wurden 75 CIOs in Europa, Nordamerika, Afrika, Asien, Lateinamerika und im Nahen Osten befragt, die im Durchschnitt ein Vermögen von mehr als drei Milliarden US-Dollar verwalten.
Eine zentrale Erkenntnis der diesjährigen Umfrage besteht aus Sicht der Ortac AG darin, dass Family Offices sich aktiver als andere Anleger im Bereich der Alternatives engagieren: In einer Zeit, in der sich andere Investoren aus dem privaten Anlagemarkt zurückziehen, planen die Vermögensverwalter besonders wohlhabender Familien und Einzelpersonen, ihre Allokationen in eine Reihe von alternativen Anlageklassen zu erhöhen. So beabsichtigen 28 Prozent der Befragten, ihr Engagement in Private Equity auszuweiten, 31 Prozent haben vor, ihre Allokationen in Infrastruktur aufzustocken, während 45 Prozent ihre Investments in private Kredite ausbauen wollen. Diese gestiegenen Investitionen in alternative Anlagen gehen zu Lasten zweier anderer Assetklassen: 42 Prozent der Umfrageteilnehmer planen, ihre Barmittel-Positionen herunterzufahren, 31 Prozent beabsichtigen, ihre Aktienbestände zu reduzieren.
Alternative Investments machen wachsenden Anteil am Family-Office-Portfolio aus
Der Ausbau des Engagements in alternative Anlagen ist bereits seit einigen Jahren im Gange: Dem KKR-Bericht zufolge haben Family Offices ihre Allokationen seit 2020 um 200 Basispunkte erhöht, sodass alternative Investments nunmehr im Schnitt 52 Prozent des gesamten verwalteten Vermögens ausmachen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Umfrageergebnisse gehen die Studienautoren zudem davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und der Alternatives-Anteil am Family-Office-Portfolio in den nächsten Jahren noch um einige hundert Basispunkte wachsen dürfte – vor allem, wenn Aktien und Barmittel weiter reduziert werden.
Auch der Anteil von Private Equity und Venture Capital am verwalteten Vermögen der Family Offices ist in den vergangenen Jahren gestiegen, und zwar von 24 Prozent in 2017 auf 27 Prozent in den Jahren 2020 und 2023. Interessant ist dabei aus Sicht der Ortac AG der Unterschied in der Vermögensallokation, den der KKR-Bericht zwischen älteren und neueren Family Offices aufgedeckt hat. Etabliertere Vermögensverwalter investieren mit einem Portfolioanteil zwischen 19 und 26 Prozent deutlich mehr in Private Equity als Family Offices, die in den letzten fünf Jahren gegründet wurden. Bei diesen liegt der durchschnittliche PE-Anteil am verwalteten Vermögen bei lediglich acht Prozent.