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Der Wert von Carve-out-Geschäften hat sich im letzten Jahr vervierfacht – worum handelt es sich bei dieser beliebten Private-Equity-Transaktion?

2023 war wirtschaftlich kein leichtes Jahr und hat auch an den privaten Märkten seine Spuren hinterlassen. Dem konnte sich auch der Private-Equity-Markt nicht entziehen – dem Jahresbericht von PitchBook zufolge ging das weltweite Investitionsvolumen im vergangenen Jahr um 29 Prozent zurück. Doch einige Transaktionsformen haben in dem schwierigen Umfeld der letzten Jahre an Beliebtheit gewonnen – erst vor wenigen Wochen stellte die Ortac AG in diesem Zusammenhang die Privatisierung von börsennotierten Unternehmen vor, die 2023 einen enormen Zuwachs zu verzeichnen hatte.

Eine weitere Private-Equity-Variante, die im vergangenen Jahr einen aussergewöhnlichen Aufschwung erfuhr, waren Carve-out-Geschäfte. Die Ortac AG stellt im heutigen Blogbeitrag die neuesten Zahlen vor und erläutert die Transaktionsform.

Plus von 200 Prozent bei der Anzahl der Transaktionen

Carve-out-Transaktionen erlebten 2023 sowohl im Hinblick auf ihre Anzahl als auch ihren Wert ein Rekordjahr: Angaben von Preqin zufolge wurden im vergangenen Jahr weltweit 147 Carve-outs mit einem Gesamtwert von 48,7 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 49 Transaktionen im Wert von 12,1 Milliarden US-Dollar bedeutet dies einen Anstieg um 200 Prozent bei der Zahl der Abschlüsse und eine Zunahme um 300 Prozent beim Gesamtwert. 72 der Abschlüsse fanden in Europa statt, 48 in den USA.

Von den 2023 abgeschlossenen Carve-outs wurden mehr als 40 Prozent an Unternehmen verkauft, die sich im Besitz von Private-Equity-Investoren befanden. Die Zahl der PE-finanzierten Carve-out-Geschäfte stieg dabei von 13 im Vorjahr auf 61 im Jahr 2023 – eine Steigerung um 369 Prozent.

Gründe für den Carve-out-Boom

Nach Angaben von Preqin hat die Marktaktivität im Carve-out-Segment seit 2022 zugenommen, nachdem die anziehende Inflation und die anschliessenden Zinserhöhungen für einen Anstieg der Kosten für den Betrieb von Unternehmen gesorgt haben. Vor dem Hintergrund hoher Kreditkosten sowie niedriger Bewertungen, die Börsengänge und andere Private-Equity-Ausstiegsmöglichkeiten erschweren, haben Carve-outs seitdem bei Investoren und Muttergesellschaften zunehmend an Beliebtheit gewonnen. Doch warum ist das so? Die Ortac AG versucht, das gestiegene Interesse anhand der Art der Transaktion zu erklären.

Wie Carve-outs funktionieren

Bei einem Carve-out wird ein Teil eines Unternehmens abgespalten und verkauft. In der Regel handelt es sich bei dem ausgegliederten Betriebsteil um einen Geschäftsbereich, der nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gehört. Mit der Veräusserung erreicht der Mutterkonzern nicht nur eine grössere Freiheit, seine Ressourcen auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren, sondern gewinnt mit dem Verlaufserlös auch wichtiges Kapital für die Entwicklung des Hauptunternehmens.

Wie die Ortac AG erläutert, haben Carve-outs für Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit steigenden Kosten und schwachen Erträgen als Mittel der Kapitalbeschaffung an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig bedeuten zum Verkauf stehende Unternehmensbereiche interessante Investitionsmöglichkeiten für Private-Equity-Firmen, die mit operativen Verbesserungen den Wert des Betriebes steigern und so interessante Renditen erzielen können.

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