Das Private-Equity-Geschäft in den USA war 2023 – wie in zahlreichen anderen Teilen der Welt auch – von einer merklichen Verlangsamung gekennzeichnet. Insbesondere gegenüber dem Rekordjahr 2021 hatte die Branche merkliche Rückgänge zu verzeichnen, so lag das Transaktionsvolumen im vergangenen Jahr um 41,2 Prozent unter dem 2021 verzeichneten Höchstwert von 1,2 Billionen US-Dollar. Auch wenn diese historischen Höchststände derzeit in weiter Ferne liegen, haben die Analysten des Privatmarktspezialisten PitchBook in den letzten Quartalen Anzeichen für eine Stabilisierung des Transaktionsvolumens ausgemacht, so blieb der Wert der Private-Equity-Abschlüsse zwischen dem zweiten und dem vierten Quartal 2023 nahezu unverändert. Auch im ersten Quartal 2024 bewegte sich das Transaktionsgeschehen grösstenteils seitwärts, wobei die geschätzte Zahl der Abschlüsse im Vergleich zu den letzten vier Quartalen leicht anstieg und der Transaktionswert leicht zurückging. Das geht aus dem Bericht «Q1 2024 US PE Breakdown» von PitchBook hervor. Einer Besonderheit der Zahlen aus dem Auftaktquartal geht die Ortac AG in diesem Beitrag auf den Grund: Carve-outs machten einen sehr grossen Anteil der Private-Equity-Abschlüsse aus und könnten nach Ansicht der Studienautoren einen wichtigen Beitrag zur Erholung des PE-Geschäfts leisten.
Rolle von Carve-outs im Private-Equity-Geschäft wächst
Dem «Q1 2024 US PE Breakdown» zufolge stellen Carve-outs eine zunehmend wichtige Quelle für Private-Equity-Abschlüsse dar: Die Transaktionsform machte im ersten Quartal 2024 12,6 Prozent aller PE-Buyout-Deals in den Vereinigten Staaten aus. Dies bedeutet einen rasanten Anstieg gegenüber dem Tiefststand von 5,7 Prozent im vierten Quartal 2021 und stellt den höchsten Anteil seit dem zweiten Quartal 2016 dar.
Die Studienautoren schreiben diesen rasanten Anstieg vor allem dem aktuellen makroökonomischen Umfeld zu, das vor dem Hintergrund steigender Unternehmensbewertungen und Hoffnungen auf Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte günstige Bedingungen für den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Unternehmensteilen bietet. Dem «Q1 2024 US PE Breakdown» zufolge nutzen zahlreiche Grossunternehmen Carve-outs derzeit als Instrument, um sich auf ihre stärksten Wachstumssektoren zu konzentrieren, indem sie sich von leistungsschwachen oder nicht-strategischen Randbereichen ihres Geschäfts trennen, die nicht mehr in ihre langfristigen Pläne passen.
Für die Käuferseite wiederum stellen derartige ausgelagerte Geschäftsbereiche oft attraktive Akquisitionsziele dar. Im aktuellen Finanzmarktumfeld, in dem hohe Fremdkapitalkosten weiterhin ein Hindernis für grosse Geschäfte darstellen, profitieren Carve-outs von einer leichter zugänglichen Finanzierung. Zudem planen viele Private-Equity-Investoren, ihr Know-how in Sachen Turnaround-Management einzusetzen, um den Wert dieser Akquisitionen zu maximieren. Die erworbenen Unternehmensteile können entweder als neue Plattformen dienen oder als Erweiterungen zu bestehenden Portfoliounternehmen genutzt werden, um deren Wachstum und Effizienz zu steigern. So verleihen Carve-outs Private-Equity-Investoren die Möglichkeit, strategische Expansionen vorzunehmen und auch in einem schwierigen Marktumfeld die Grösse und Leistung ihres Portfolios zu steigern.
Fondsinvestment vs. Direktbeteiligung
Während Transaktionen wie Carve-outs meist von PE-Fonds durchgeführt werden, bietet die Ortac AG in ihrer Tätigkeit als Vermittlerin von Private-Equity-Investitionen Direktbeteiligungen an aussichtsreichen Schweizer Firmen an. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass Fonds üblicherweise in mehrere Unternehmen gleichzeitig investieren, sodass für die Besitzer der Fondsanteile keine Beteiligung an einem einzelnen Zielunternehmen möglich ist. Im Gegensatz dazu eröffnet die Ortac AG Anlegern die Möglichkeit, gezielt ein Unternehmen aus ihrem Investmentportfolio auszuwählen und so eine Private-Equity-Beteiligung an ihrem Wunsch-Unternehmen zu erwerben.