2023 war bei der Mittelbeschaffung in der europäischen Private-Equity-Branche ein Rekordjahr für eine besondere Art von Anlagevehikel: Megafonds, also PE-Fonds, die ein Vermögen von einer Milliarde Euro oder mehr verwalten, haben Rekordsummen an Kapital von Anlegern einwerben können. Die Ortac AG wirft anhand aktueller Zahlen von PitchBook einen Blick auf den Trend und auf die Hintergründe dieser Entwicklung.
Zunehmende Kapitalkonzentration bei Megafonds
20 neue Megafonds wurden im vergangenen Jahr in Europa geschlossen – genauso viele wie in den beiden Jahren zuvor. Doch die Summe des aufgebrachten Kapitals lag mit 94,8 Milliarden Euro um 57,2 Prozent höher als im Jahr 2022 – die Fonds sind also noch einmal deutlich grösser geworden. Über die vergangenen zehn Jahre haben sich die von Megafonds eingesammelten Mittel von 38,0 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf den aktuellen Rekordwert nahe der 95-Milliarden-Euro-Marke mehr als verdoppelt.
Während die europäischen Megafonds im vergangenen Jahr also aus dem Vollen schöpfen konnten, hatten ihre kleineren Pendants bei der Mittelbeschaffung zu kämpfen und mussten einen Rückgang um 6,7 Prozent hinnehmen. Dies deutet aus Sicht der PitchBook-Analysten darauf hin, dass es zu einer zunehmenden Kapitalkonzentration bei den grossen Fonds kommt. Diese Bündelung an der Spitze der Megafonds-Liste hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt. Dies zeigt sich auch in dem rekordhohen Anteil, den die fünf grössten Fonds im vergangenen Jahr an der Mittelbeschaffung einnahmen: Mehr als die Hälfte des in der gesamten europäischen Private-Equity-Branche eingeworbenen Kapitals floss in die fünf Top-Megavehikel. Einer dieser Fonds schloss im Juli 2023 mit 26 Milliarden Euro wurde damit zum weltweit grössten Buyout-Fonds aller Zeiten.
Megafonds sind in Europa also nach wie vor auf dem Vormarsch, sodass die PitchBook-Analysten davon ausgehen, dass es auch in Zukunft zahlreiche weitere Private-Equity-Fonds in der Grössenordnung zwischen einer Milliarde und zehn Milliarden Euro geben wird.
Demokratisierung der Anlageklasse
Einer der Gründe für das Rekordjahr der Megafonds in Europa ist der PitchBook-Analyse zufolge in einer grundlegenden Entwicklung in der Private-Equity-Branche zu finden. Denn während PE eine wachsende Anlageklasse ist, in der bestehende, zumeist institutionelle Investoren ihre Allokationen kontinuierlich erhöhen, gibt es in der letzten Zeit auch ein zunehmendes Interesse von einer neuen Anlegergruppe: Privatanleger haben Private Equity für sich entdeckt und finden ihren Zugang zu der Anlageklasse oft über Plattformen, die das Kapital von Kleinanlegern in Megafonds bündeln.
Dieser erleichterte Zugang für Privatanleger zu einer vormals institutionellen Grossanlegern vorbehaltenen Anlageklasse wird oft als Demokratisierung von Private Equity bezeichnet. Die Ortac AG ist mit ihrer Tätigkeit Teil dieser Entwicklung. Der Zürcher Finanzdienstleister vermittelt jedoch keine Anteile an Private-Equity-Fonds, sondern Direktinvestitionen in Schweizer Unternehmen mit grossem Innovations- und Wachstumspotenzial. So haben auch Privatanleger die Möglichkeit, über ihr Investment von der Produktivität und der wirtschaftlichen Leistungskraft von in Privatbesitz befindlichen Unternehmen zu profitieren.