Die privaten Märkte bleiben beliebt: In den ersten drei Monaten des Jahres 2024 lag die Gesamtsumme der über alle Privatmarktstrategien hinweg eingeworbenen Gelder auf dem gleichen Niveau wie zur gleichen Zeit des Vorjahres. Das geht aus dem aktuellen «Global Private Market Fundraising Report» von PitchBook hervor. Das Interessante: Mehr als die Hälfte des Kapitals floss in Private Equity. Die Ortac AG fasst die Ergebnisse des Berichtes zusammen.
Privates Kapital konzentriert sich zunehmend auf grosse Fonds
Im ersten Quartal 2024 sammelten 521 Privatmarktfonds über alle Anlageklassen hinweg insgesamt 295,0 Milliarden US-Dollar ein. Damit lag die Mittelbeschaffung auf Augenhöhe mit dem Vorjahresquartal, in dem 298,4 Milliarden US-Dollar eingeworben wurden. Dennoch hat sich gegenüber dem ersten Quartal 2023 ein wichtiger Punkt geändert: Die Gesamtzahl der Fonds ist um 45,9 Prozent gesunken, was auf eine spürbare Konzentration des Kapitals hinweist. Tatsächlich ging ein Grossteil der eingeworbenen Gelder an Fonds im Wert von über 1 Milliarde US-Dollar, diese zeichneten im ersten Quartal 2024 für 81,2 Prozent der beschafften Mittel verantwortlich. Wie die PitchBook-Statistik belegt, handelt es sich dabei um einen langfristigen Trend, denn Fonds mit einem Volumen von über 1 Milliarde US-Dollar machen bereits seit 2018 mehr als 60 Prozent des gesamten aufgenommenen Kapitals aus.
Wie die Ortac AG hervorhebt, gab es im Hinblick auf die Frage, in welche Privatmarktstrategie die Anleger bevorzugt investieren, einen klaren Gewinner: Private-Equity-Fonds sammelten mit 52,9 Prozent den grössten Teil der im ersten Quartal in den privaten Märkten eingeworbenen Anlegergelder ein.
Erstes Quartal lag für Private Equity deutlich über dem Vorjahresdurchschnitt
Die Mittelbeschaffung in der Private-Equity-Branche hat sich bereits in den vergangenen Jahren als bemerkenswert robust erwiesen. So war 2023 das dritte Jahr in Folge, in dem das Fundraising den Wert von 560 Milliarden US-Dollar überstieg. Damit hat die Anlageklasse Widerstandsfähigkeit bewiesen und sich erfolgreich gegen die Herausforderungen infolge des schwieriger gewordenen Exit-Umfelds und der langsameren Ausschüttungen gestemmt.
Auch das Jahr 2024 hat mit einem starken ersten Quartal einen guten Anfang genommen: In den ersten drei Monaten des Jahres schlossen insgesamt 110 Fonds ihr Fundraising ab und nahmen zusammen 156,0 Milliarden US-Dollar ein. Damit lag das erste Quartal 2024 um 16 Prozent über der durchschnittlichen Mittelbeschaffung für das erste Quartal der letzten fünf Jahre, welche sich auf 134,4 Milliarden US-Dollar belief.
Fast die Hälfte der PE-Investorengelder floss nach Nordamerika
Traditionell ist Nordamerika bei der Mittelbeschaffung in der Private-Equity-Branche die stärkste Region. Dieser Trend hat sich auch im ersten Quartal 2024 fortgesetzt: Mit 77,2 Milliarden US-Dollar entfielen 49,5 Prozent des gesamten eingeworbenen Kapitals auf diesen Wirtschaftsraum.
Doch auch Europa ist kraftvoll in das Jahr 2024 gestartet: 33 Fonds sicherten sich zusammen 68,6 Milliarden US-Dollar, was 44,0 der globalen Private-Equity-Mittel des Quartals entspricht. Damit hat Europa direkt zum Jahresauftakt ein Rekordquartal zu verzeichnen, da in den ersten drei Monaten des Jahres mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens der Region für das gesamte Jahr 2023 eingeworben wurde. Ein Gutteil des Kapitals entfiel auf lediglich drei Megafonds, die jeweils Zusagen in Höhe von über 10 Milliarden US-Dollar erhielten.