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Zwischenbilanz zum 2024 European Private Capital Outlook: Private-Equity-Megadeals sind in Europa weiter auf dem Rückzug

Rund um den Jahreswechsel veröffentlicht PitchBook jedes Jahr Prognosen bezüglich der möglichen Entwicklung der privaten Kapitalmärkte in den kommenden zwölf Monaten. Auch die Ortac AG hat Anfang des Jahres darüber berichtet, was die Privatmarktexperten für Private Equity und Wagniskapital in Europa erwarteten. Jetzt gibt es ein Midyear Update zu dem «European Private Capital Outlook 2024», in dem eine Zwischenbilanz zu den Vorhersagen gezogen wird. Auch hier gibt die Ortac AG eine kleine Zusammenfassung, insbesondere zu einem Trend: der Abnahme von Megadeals.

Anteil der Megadeals sinkt auf Zehnjahrestief

Zur Halbzeit des Jahres 2024 bestätigt sich die prinzipielle Voraussage der PitchBook-Analysten bezüglich einer eher verhaltenen Erholung der europäischen Privatmärkte. Das Midyear Update zum «European Private Capital Outlook 2024» zeigt, dass sowohl die Abschluss- als auch die Exit-Aktivitäten im gesamten Markt unter den schwierigen Marktbedingungen rückläufig sind.

Eine der zentralen Prognosen des PitchBook-Ausblicks 2024 betraf den zunehmenden Rückgang von Megadeals in der Private-Equity-Branche. Diese Voraussage hat sich zum Zeitpunkt der Zwischenbilanz bewahrheitet: Grosse Transaktionen mit einem Wert von über einer Milliarde Euro haben unter dem Rückgang des Private-Equity-Geschäfts besonders gelitten. Bis zur Mitte des Jahres kam es lediglich zu 15 Megadeals. Deren Gesamtwert in Höhe von 32,7 Milliarden Euro macht etwas mehr als 20 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens in der Region für diesen Zeitraum aus, was den niedrigsten Anteil seit zehn Jahren darstellt.

Damit steht die aktuelle Entwicklung in deutlichem Gegensatz zu den Zahlen, die über viele Jahre in der Private-Equity-Branche zu beobachten waren: Zwischen 2013 und 2022 lag der Anteil der Megadeals am Gesamtgeschäft im Schnitt bei 32 Prozent. 2021 erreichten Megadeals mit 83 Abschlüssen im Gesamtwert von 200,2 Milliarden Euro ihren Höhepunkt – Transaktionen im Wert von über einer Milliarde Euro machten damit mehr als ein Drittel (34,3 Prozent) des gesamten europäischen Transaktionsvolumens aus.

Wie die Ortac AG bereits in ihrem Beitrag zum «European Private Capital Outlook 2024» erläutert hatte, schreiben die PitchBook-Analysten den Rückgang der Megadeals vor allem den im Zuge des höheren Zinsniveaus gestiegenen Kreditkosten zu. Grössere fremdfinanzierte Übernahmen sind von diesen höheren Kosten besonders stark betroffen. In ihrem Blogbeitrag im Februar hatte die Ortac AG schon hervorgehoben, dass sich kleinere und mittelgrosse Transaktionen wie Bolt-ons aufgrund der geringeren Finanzierungskosten daher im laufenden Jahr wahrscheinlich weiterhin zunehmend grosser Beliebtheit erfreuen dürften.

Das zweite Halbjahr könnte noch Änderungen bringen

Ein wenig könnte sich an dem derzeit niedrigen Megadeal-Niveau laut PitchBook noch ändern, da für dieses Jahr noch einige grössere Abschlüsse erwartet werden. Schon einige wenige grosse Transaktionen könnten die Balance wieder leicht zugunsten der Megadeals verschieben.

Ein weiterer Punkt, der den Kapitaleinsatz für grössere Deals im Laufe des Jahres 2024 steigern könnte, sind die zuletzt starken Fundraising-Zahlen: Europäische Megafunds haben in den letzten Quartalen reichlich Anlegergelder einwerben können. Dieses angesammelte Kapital muss investiert werden, was den Megadeal-Aktivitäten in der europäischen Private-Equity-Branche einen erneuten Schub verleihen könnte.

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