Privates Kapital hat im DACH-Raum in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen, wobei Private Equity eine entscheidende Rolle spielte. In seinem jüngsten Bericht zum Privatkapitalmarkt in der Region hat der Finanzdatenspezialist für alternative Vermögenswerte Preqin aktuelle Zahlen zu der rasanten Entwicklung und dem aktuellen Stand vorgelegt. Die Ortac AG stellt die Kernerkenntnisse des «Preqin Territory Guide: Der Aufstieg des privaten Kapitals in DACH 2024» vor.
Transaktionsgeschehen 2023
2023 wurden im DACH-Raum insgesamt 452 Privatkapital-Transaktionen im Gesamtwert von 11,9 Milliarden Euro abgeschlossen. 363 dieser Deals fanden in Deutschland statt, 68 in der Schweiz und 21 in Österreich.
Während sich Anzahl der Abschlüsse damit auf einem ähnlichen Niveau wie in den Jahren vor 2021 bewegte, bedeutet dies das dritte Jahr in Folge, in denen das Transaktionsvolumen deutlich unter der Rekordsumme von 42,0 Milliarden Euro aus dem Jahr 2020 lag.
Was die Zahl der Abschlüsse angeht, bleibt 2021 weiterhin das unbestrittene Rekordjahr für die DACH-Region: Hier kam es zu insgesamt 614 Abschlüssen im Gesamtwert von 23,6 Milliarden Euro. 495 davon entfielen auf Deutschland, 90 auf die Schweiz und 29 auf Österreich.
Mittelbeschaffung im DACH-Raum rückläufig
Bei der Mittelbeschaffung konnte die Privatkapitalbranche 2023 nicht an die Höchstsummen aus dem Jahr 2021 (43,6 Milliarden Euro) und 2022 (44,9 Milliarden Euro) heranreichen. Den Rückgang um 35,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr erklären die Preqin-Analysten vor allem damit, dass die weltweite Verlangsamung des Transaktions- und Exitgeschehens im vergangenen Jahr den europäischen Markt erreichte.
Die Kapitalbeschaffung in der Private-Equity-Branche der DACH-Region verlief ähnlich: Die Summe der eingeworbenen Mittel belief sich 2023 auf 12,7 Milliarden Euro – ein Rückgang von 43,3 Prozent gegenüber den 22,4 Milliarden Euro aus dem Jahr 2022.
Obwohl die Rückgänge gegenüber den Höchstständen aus den Jahren 2021 und 2022 damit sowohl für Privatkapital im Allgemeinen als auch für Private Equity im Besonderen signifikant waren, bedeuten sie im Grunde lediglich eine Normalisierung. Denn die Summe der 2023 eingeworbenen Mittel lag im Grossen und Ganzen auf einem ähnlichen Niveau wie in den Jahren vor 2021. Auch die Ortac AG interpretiert die aktuellen Zahlen daher als eine Rückkehr zum Alltag vor den Ausnahmejahren 2021 und 2022.
Schweiz ist starker Standort für die Privatkapitalbeschaffung
Ein Blick auf die Fonds, die zwischen 2018 und 2023 im DACH-Raum geschlossen wurden, verdeutlicht den Stellenwert der Schweiz bei der Mittelbeschaffung in der Privatkapitalbranche: Acht der zehn grössten Fonds, die in diesem Zeitraum in der Region geschlossen wurden, stammten aus der Schweiz. Bei den noch am Markt befindlichen Fonds zeigt sich ein ähnliches Bild, hier handelt es sich bei immerhin sechs der zehn kapitalstärksten Vehikel um Schweizer Fonds.
Enormes Wachstum beim Private-Equity-Vermögen
Den Zahlen des «Preqin Territory Guide» zufolge ist das in der Privatkapitalbranche verwaltete Vermögen in allen drei Ländern der DACH-Region kontinuierlich angestiegen. Wie die Ortac AG hervorhebt, hat sich dieses Wachstum auch stark auf Private Equity ausgewirkt: Wie der Preqin-Bericht zeigt, hat das im DACH-Raum verwaltete Private-Equity-Vermögen im dritten Quartal 2023 knapp 40 Milliarden Euro erreicht – ein Anstieg von 277 Prozent gegenüber dem Wert von 10,6 Milliarden Euro im Jahr 2014.