Die Private Equity-Branche verzeichnet wieder ein starkes Wachstum in Europa – das zeigt eine aktuelle Studie von Neuberger Berman, die gemeinsam mit Research in Finance durchgeführt wurde. Besonders auffällig ist, dass immer mehr Fondsselektoren ihre Allokation in Private Equity erhöhen. Dieser Trend deutet darauf hin, dass dieser Bereich nach einigen Herausforderungen wieder an Attraktivität gewinnt: Mehr Geschäftstransaktionen, ein signifikanter Anstieg der Exits und ein Rekordniveau an gesammeltem Kapital prägen das aktuelle Bild. Die Private-Equity-Fonds in Europa verzeichnen so hohe Investitionen wie nie zuvor – somit könnte das Jahr 2024 zu einem Rekordjahr werden.
Die Ortac AG stellt die aktuellen Ergebnisse der „European Fund Selector Study“ (EuroFSS), von Research in Finance in Zusammenarbeit mit Neuberger Berman, vor.
Die Ergebnisse der Studie im Detail
Die Studie, die 886 Fondsselektoren aus ganz Europa – einschliesslich des Vereinigten Königreichs – befragte, bietet tiefere Einblicke in die wachsende Bedeutung von Private Equity. Von den Befragten haben 39 Prozent beschlossen, mehr Kapital in diesen Bereich zu investieren. Besonders auffällig ist der starke Anstieg in Ländern wie Spanien, wo die Allokation um 41 Prozent stieg, und in der Schweiz, wo ein Zuwachs von 32 Prozent verzeichnet wurde. Italien folgt mit einem Anstieg von 23 Prozent. Interessanterweise gingen die Investitionen im Vereinigten Königreich leicht zurück.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt: Investoren aus dem Retail-Bereich zeigten einen deutlichen Zuwachs in ihrer Allokation. Hier stieg die Netto-Investition um 29 Prozent, wobei 42 Prozent der befragten Retail-Fondsselektoren ihre Allokation erhöhten und nur 14 Prozent reduzierten diese. Institutionelle Investoren hingegen erhöhten ihr Investment nur um 9 Prozent. Diese geringere Steigerung ist darauf zurückzuführen, dass institutionelle Investoren bereits einen höheren Anteil ihres Kapitals in Private Equity investiert haben.
Insgesamt liegt der durchschnittliche Anteil, den Retail-Fondsselektoren in Private Equity investieren, bei 10,6 Prozent des Vermögens ihrer Kunden. Institutionelle Selektoren haben hingegen schon 11,3 Prozent ihres Kapitals in diesen Bereich investiert. Deutsche Fondsselektoren liegen im europäischen Vergleich mit einem Anteil von 12,1 Prozent sogar über dem Durchschnitt. Dies zeigt, dass Retail-Investoren zwar aufholen, institutionelle Anleger jedoch weiterhin eine führende Rolle in diesem Sektor spielen.
ELTIF – ein wachsendes Interesse an langfristigen Investments
Ein weiterer Trend zeigt das zunehmende Interesse am ELTIFs-Vehikel. José Cosio, Head of Global Intermediary bei Neuberger Berman, betont, dass ELTIFs für paneuropäische Investoren immer wichtiger werden, da sie eine stabile Möglichkeit zur Diversifikation und Risikostreuung bieten.
53 Prozent der befragten Fondsselektoren aus dem Retail-Bereich gaben an, sich bereits gut mit ELTIFs auszukennen. In ganz Europa haben 7 Prozent der befragten Selektoren ihren Kunden empfohlen, in ELTIFs zu investieren. Weitere 10 Prozent planen, diese Empfehlung in naher Zukunft auszusprechen. Dies zeigt, dass ELTIFs als langfristige und diversifizierte Anlagemöglichkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Die Ergebnisse der „European Fund Selector Study“ verdeutlichen, dass das Interesse an Private Equity und ELTIFs in Europa weiterhin wächst. Insbesondere Retail-Fondsselektoren haben erkannt, dass diese Anlageklasse attraktive Renditen bietet, und passen ihre Investitionsstrategien entsprechend an.
Die Ortac AG beobachtet diese Entwicklungen genau und ist gespannt, wie sich die Private-Equity-Landschaft in Europa weiterentwickelt. Klar ist: Sowohl für institutionelle als auch für private Investoren bleibt dieser Bereich eine attraktive Option.